St. Laurentius Erfurt

„Auf den Spuren der Schottenmönche“

Ein Rückblick auf unsere Pilgerreise von Erfurt über Regensburg nach Wien

„Auf den Spuren der Schottenmönche“



Ein Rückblick auf unsere Pilgerreise von Erfurt über Regensburg nach Wien

Auf den Spuren der Schottenmönche waren 47 Menschen aus unserer Pfarrei unterwegs von Erfurt über Regensburg bis nach Wien. Es war mehr als eine Reise: eine Pilgerfahrt, die Geschichte und Glauben miteinander verband.

In unserer Schottenkirche St. Nicolai und Jacobi begann die Reise. Beim gemeinsamen Gebet früh um 6 Uhr im Chorraum der Kirche wurde deutlich: Wir brechen auf – nicht nur mit dem Bus, sondern auch innerlich. Der Blick zurück auf die iroschottischen Mönche, die einst nach Erfurt kamen, öffnete den Blick nach vorn: Was bedeutet christlicher Glaube heute für uns?

Nächste Station: die prächtige Schottenkirche St. Jakob in Regensburg. Das romanische Portal mit seinen rätselhaften Figuren faszinierte viele. Hier wurde die Geschichte der iro-schottischen Mission greifbar: Männer, die alles hinter sich ließen, um das Evangelium zu leben und weiterzugeben – durch Bildung, Gebet, Gemeinschaft.

Auf dem Weg machten wir Halt im Kloster Weltenburg, idyllisch an der Donau gelegen. Ein Ort der Stille, Schönheit und verschiedener klösterlicher Traditionen.

Das Schottenstift in Wien war das Ziel unserer Pilgerfahrt. Den Gottesdienst am Sonntagvormittag feierten wir mit der Gemeinde in der prachtvollen Schottenkirche. Nachmittags führte uns Abt Nikolaus durch die Kirche und das Klostermuseum und lud uns zur Teilnahme am Vesper-Gebet ein. Es war ein lebendiger Brückenschlag sowohl zwischen Vergangenheit und Gegenwart als auch zwischen Erfurt und Wien.

Auch für Leib und Seele war gesorgt – ganz nach Wiener Art: Wiener Schnitzel, Kaiserschmarrn und herzliche Gastfreundschaft in einem Familienhotel vor den Toren Wiens durften nicht fehlen. Eine Stadtführung brachte uns Wien aus kunst- und kulturhistorischer Sicht näher und wir erlebten die Wiener Lebensart.

Was diese Pilgerreise so besonders machte? Es war die Gemeinschaft. Im Bus, bei Tisch, beim Singen und Beten – überall war spürbar: Wir sind nicht allein unterwegs.

Die irischen Mönche waren damals nicht nur Missionare. Sie waren Brückenbauer, Lehrende und Lichtträger in einer unruhigen Zeit. Ihre Wege führten sie bis nach Mitteleuropa – auch nach Erfurt, Regensburg und Wien. Sie trugen den Glauben weiter, nicht mit Gewalt, sondern mit Wort, Geist und Herz.

Auch heute brauchen wir solche Wege: des Zuhörens, der Hoffnung, des Zusammenhalts. In einer Welt voller Unsicherheit erinnert ihr Beispiel uns daran, dass Glaube etwas ist, das weitergegeben werden will – durch Liebe, Mut und Gemeinschaft.

Gestärkt an Leib und Seele kamen wir zurück nach Erfurt – mit vielen Eindrücken, neuen Gedanken und der stillen Gewissheit: Diese Reise war nicht nur eine Fahrt in die Vergangenheit, sondern ein Impuls für unseren eigenen Weg im Heute.