St. Laurentius Erfurt

Hochverdiente Theologin verstorben

Pastorin i.R. Sigrun Pabel hat sich um die Erfurter Ökumene und die Gemeinden verdient gemacht - Pfarrdienst in Reglerkirche, Kuratorin des Augustinerklosters

Mit großer Anteilnahme haben Erfurter Christen vom plötzlichen Heimgang der Pastorin i.R. Sigrun Pabel erfahren, die am vergangenen Sonnabend ( 9. Juli 2022) nach längerer Krankheit im Alter von 84 Jahren verstarb. Die bekannte und beliebte, auch streitbare Pastorin war von 1976 bis 1999 Pfarrerin der  evangelischen Reglergemeinde und nahm in langen Jahren auch mehrere haupt- und ehrenamtliche Funktionen in ihrer Kirche sowie der Ökumene sehr engagiert wahr.

So wurde die Verstorbene vielen Lutherfreunden besonders als umsichtige Kuratorin des Augustinerklosters bekannt, dessen innerer und äußerer Aufbau ihr ein Herzensanliegen war und für das sie Ende der 90er Jahre die Schwestern- Communität vom Casteller Ring als betende Klostergemeinschaft gewinnen konnte.

Bereits in DDR-Zeiten setzte sich Sigrun Pabel als Kuratoriums-Vorsitzende der damaligen Erfurter Christophorus-Tagesstätte für Behinderte ein oder war lange Zeit ein wichtiger Impulsgeber der alljährlichen Martinsfeier auf dem Domplatz, die auch durch ihre Ideen und Glaubenskraft von Jahr zu Jahr ausstrahlender und ökumenischer wurde. Nicht vergessen seien die vielfältigen Dienste von Frau Pabel im Seniorat des Evangelischen Ministeriums oder ihr Wirken als Vorsitzende der Erfurter Stadtmission ab 1986.

Als letzte pastorale Amtshandlung der Verstorbenen kann ein von ihr erarbeiteter Vortrag zum 492. Jahrestag der "Confessio Augustana" gelten, der dieser Tage wegen ihrer schweren Krankheit im Erfurter Augustiner-Konvent nur verlesen werden konnte. So wurde der in der Brunnenkirche zu hörende, die Gemeinsamkeiten der christlichen Kirchen hervorhebende Text letztlich zum Vermächtnis der verstorbenen Pastorin. Sie wäre am diesjährigen Reformationstag 85 Jahre alt geworden. M.M.