St. Laurentius Erfurt

Jahresrückblick 2019

Fünf Stichworte zum Jahresschluss 2019 in unserer Pfarrei St. Laurentius.

Begegnung

Erstes Stichwort: Begegnung. Gottes Segen finden wir in den vielen Begegnungen von Gott zu Mensch und von Mensch zu Mensch.

Orte der Begegnung waren auch in diesem Jahr die Religiösen Kinderwochen. Eine Gruppe fuhr nach Reinhardbrunn, eine Gruppe nach Würzburg und eine Gruppe auf das Gut Beinrode bei Leinefelde. Mit den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde ging es um das Leben als Christ in und mit der Schöpfung Gottes.

Ein anderer Ort der Begegnung war die ökumenische Gemeindewanderung von Crucis-Wigbert zusammen mit der Thomasgemeinde am 5. Mai. Diese Aktion steht beispielhaft für die vielen ökumenischen Begegnungen im Lauf des Jahres innerhalb unserer Pfarrei.

Im Oktober fand wieder eine Pfarreiwallfahrt nach Rom statt. 70 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, als Familien, als Ehepaare, als Lebenspartnerschaften, als Alleinreisende – für jeden wurde die Pilgerfahrt zu einem tiefen spirituellen und menschlichen Erlebnis. Begegnungen fanden auf zwei Arten statt: Einmal untereinander, mit den anderen Wallfahrern. Andermal mit den Ersten Glaubenszeugen und den Wurzeln unseres Glaubens.


Feiern

Zweites Stichwort: Feiern. Gottes Segen wird erfahrbar, wenn wir uns in seinem Namen versammeln, seine Gegenwart spüren im Lobpreis, im Gebet, in der Anbetung, in der Stille.

Sonntag für Sonntag treffen wir uns in den Kirchen unserer Pfarrei. Wir sind dankbar für eine sehr große Vielfältigkeit bei den liturgischen Feiern. Es ist ein großes Geschenk, dass das Lob Gottes in verschieden und sehr reichhaltigen Formen erklingt und viele Menschen in ihrem christlichen Glauben bestärkt.

Am 23. Juni haben wir mit einer Prozession durch die Stadt das Fronleichnamsfest gefeiert. Es war ein schöner, aber auch sehr heißer Tag. Dank der Malteserjugend braucht während der Prozession niemand Durst zu leiden. Ein erstes gemeinsames, einfaches aber schönes Pfarreifest schloss sich an die liturgische Feier auf der Severiwiese an.

Auch in diesem Jahr haben wir die Patrone unserer Kirchorte gebührend gefeiert. Ob mit festlichem Hochamt oder mit einer Chromesse: Die Fürbitte durch die Heiligen Georg und Wigbert, die Heiligen Nikolaus und Jakobus, die Heiligen Severus, Laurentius und Martin sind uns wichtig.

Dabei werden die kleinen Geschichten am Rande wichtig: Beim Familiengottesdienst zu Nikolaus in Schotten erzählt ein junger Vater: „Meine Nachbarin, mit Kirche nichts am Hut, fragt mich, wo sie mal Adventslieder singen kann und zur Ruhe kommt. Ich habe sie mit zur Nikolausfeier nach Schotten genommen. Sie war sehr dankbar für die Lieder, die Ruhe und die kleine Katechese!“


Verkündigung

Drittes Stichwort: Verkündigung. Gottes Segen finden wir, wenn wir von seinem Wirken an den Menschen anderen Mitteilen. Wir tun es wie die Apostel in der Apostelgeschichte. Diese haben dem Hohen Rat gesagt: „Wir können nicht schweigen über das, was wir durch Gottes Geist erfahren haben!“

Am Beginn des Jahres zogen wieder viele Sternsinger durch unsere Pfarrei und brachten den Segen Gottes zu den Menschen. Langsam wachsen wir hier auch als Pfarrei zusammen: mit den Kinder und Jugendliche, mit den Helferinnen und Helfer zusammen.

Wir danken für die vielen Spenden, die gesammelt wurden. Wir danken aber auch für das gelebte Glaubenszeugnis aller.

Auch der Krippenweg vom 1. bis 3. Adventssonntag durchs Brühl ist ein Ort der Verkündigung. Viele Familien, Großeltern mit ihren Enkelkindern und Kindergartengruppen haben ihn besucht. Auch die frohen Gesichter am ehemaligen Pfarrhaus von Martini verkünden mit „Ihrem Warten auf Weihnachten“ die Frohe Botschaft Jesu.

Am 1. Adventssonntag übertrug das ZDF aus St. Martini den Sonntagsgottesdienst. In einfacher und sehr festlicher Weise haben wir den Gottesdienst mit vielen Menschen in Deutschland und Österreich an den Bildschirmen gefeiert. Nach dem Gottesdienst haben über 350 Menschen bei uns angerufen und sind mit uns ins Gespräch gekommen. Wir konnten von unserem Leben als Christen in Erfurt erzählen und damit viel von unserem Glauben verkündigen. Gerade beim Telefondienst haben viele aus der gesamten Pfarrei mitgeholfen.


Gremien

Viertes Stichwort: Gremien. Kann hier ein Segen Gottes zu finden sein? Auch wenn Gremienarbeit nicht immer leicht ist, debattiert und diskutiert wird, es Stunden dauert bis ein Ende in Sicht ist, auf vielen Beschlüssen liegt ein Segen, der allen zu Gute kommt.

Der Kirchenvorstand trägt Verantwortung für sieben Kirchen, acht Pfarr- und Gemeindehäuser, mehrere Mietshäuser, ca. 100 Hektar verpachtetes Land. Er ist zuständig für Vermietung, für Verpachtung, für Sicherheit, für Finanzen, für ein Schutzkonzept, für die Erhaltung der Gebäude, für Investitionen. Er kommt zu acht Sitzungen im Jahr zusammen. Zwischendurch gibt es bis zu sechs Sitzungen in Ausschüssen. Er pflegt Kontakte zu Pächtern und Mietern, klärt Vororttermine mit Firmen, Handwerkern und Behörden. Wir dürfen den Mitgliedern für ihren hohen Einsatz besonders danken.

In unserer Pfarrei gibt es vier Kirchorträte, die sich um die pastoralen Belange an den Kirchorten kümmern. Oft geht es um das einfache Leben des Kirchenjahres am Kirchort, um Planung und Organisation, um das Ansprechen von Mitstreitern und Helfern, um Ideen und Impulse, wie Glaube im Leben vor Ort ein Gesicht bekommt. Herzlichen Dank für die Arbeit der Kirchorträte und für die vielen „Stillen“ im Hintergrund.

Der Pfarreirat bildet sich aus Vertretern der Kirchorträte. Langsam wird spürbar, dass es wichtig ist, dass gemeinsame Leben in unserer Pfarrei zu intensivieren. Der Pfarreirat stellt sich der Aufgabe, wie finden wir als Pfarrei eine gemeinsame Identität über unsere Kirchorte, Kreise und Gruppen hinaus. Auf der Klausurtagung in Bad Blankenburg vom 22. bis 23. November haben wir unter anderem auch darüber besonders beraten. Auch den Mitglieder des Pfarreirates vielen Dank für ihre Hilfe.


Zukunft

Fünftes Stichwort: Zukunft. Vertrauen wir den Worten des Buchs Numeri: Gottes Zusage an den Menschen zeigt sich in seinem Segen für die kommende Zeit.

Im Kirchort Crucis-Wigbert fanden im Mai und im November Gemeindeversammlungen statt. Die Fragen nach der Zukunft, wie können wir gemeinsam als Kirchort unseren Glauben leben, wie können wir ihn an die nachfolgende Generation weitergeben, wie können wir Kirche im Heute unserer Zeit sein, haben die Teilnehmer dabei bewegt. Es wurde ein Prozess angestoßen, der versucht konkrete Schritte zu gehen, um das Leben mit Gott und dem Evangelium Jesu sichtbar zu machen. Möge dieser Prozess fruchtbar werden für den Kirchort und für unsere gesamte Pfarrei.

Unser Bistum Erfurt hat in diesem Jahr sein 25 jähriges Bestehen gefeiert. Seit seiner Neugründung hat sich nicht nur unser Bistum, sondern auch unsere gesamte Kirche sehr stark verändert und gewandelt. So steht hinter dem kleinen Jubiläum vor allem die sorgenvolle Frage, wie wird es mit unserer Kirche weitergehen: In der Welt, in unserem Land, in unserem Bistum, in unserer Pfarrei, in unseren Kirchorten, in unseren Familien- und Lebensbeziehungen.

Erneuerung beginnt dort, wo wir als Gemeinschaft und als Einzelne der Zusage des Segens Gottes trauen. Erneuerung beginnt dort, wo wir uns bekehren und uns mit unserem Leben neu und auf vertiefte Weise an Gott festmachen. Erneuerung dürfen wir erfahren wenn wir uns in Jesu Namen versammeln: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20)

Möge diese Gegenwart Jesu unter uns für uns und für alle Menschen, mit denen wir leben, zum Segen werden.