Er war ein inspirierender und humorvoller Theologe
Im Alter von 74 Jahren verstarb am 25. November 2021 der lange in Erfurt lehrende Neutestamentler Prof. Claus-Peter März. Der nach längerer Krankheit jetzt in Dresden heimgerufene Priester hatte sich als Hochschullehrer (Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Exegese des Neuen Testamentes von Prof. Dr. Joachim Wanke, Altbischof von Erfurt), als Rektor der Theologischen Hochschule/Fakultät und als inspirierender Seelsorger in Thüringen, besonders in Erfurt, einen Namen gemacht.
So sind auf dem Domberg seine stets gut besuchten, lebendigen Familien- und Kindergottesdienste in St. Severi oder die nachhaltigen Predigten bei den sonntäglichen Dom-Abendmessen zahlreichen Gläubigen in bester Erinnerung.
Bleibend dankbar sind dem Heimgerufenen - neben der von ihm geprägten Theologen- Generation - gewiß ebenso zahlreiche "normale" Gläubige, denen Claus-Peter März in verschiedenen Gruppen und Kreisen die Heilige Schrift erschloß, ihre Bibelkreise inspirierte oder mit ihnen auf Bibelreisen rund ums Mittelmeer ging. Beim Vor-Ort-Besuch in Israel, Rom oder Griechenland konnte der sprach- und musikbegabte Theologe, der auch Texte für kirchliche Kabaretts verfasste, aus seinem reichen Fundus schöpfen und so dem Glauben vieler neue Impulse geben. Selbstverständlich übte man auf den Bibel- oder Kirchen-Reisen mit "CPM" auch manche der von ihm geschaffenen neuen Kirchenlieder ein und sang sie später immer wieder gern.
Wie selbstverständlich bezog Prof. März in seine unterschiedlichsten Anliegen immer evangelische Mitchristen ein, was z.B. für sein Engagement in der christlichen Hospizbewegung (er leitete einen Förderkreis und war Herausgeber einer eigenen Hospiz-Zeitschrift) wie der Palliativarbeit gilt.
Die März-Vita abrundend sei ein närrischer Höhepunkt vor der Fastenzeit auf dem Erfurter Domberg erwähnt: der alljährliche Vortrag einer gut gereimten Predigt des Neutestamentlers, die später alle unter dem Titel "Büttenpredigten" im Benno-Verlag erschienen und nun auf ganz spezielle Weise das Andenken an einen humorvollen sächsich-thüringischen Theologen wachhalten.
Die Erfurter Innenstadtpfarrei wird für den Verstorbenen am 6. Dezember 2021 um 9.00 Uhr in St. Severi ein Requiem feiern.
R.I.P.
Michael Meinung