Zum ersten Mal seit der Pandemie haben wir wieder zu einer Familienandacht am Vorabend des Martinstages eingeladen. Am 10.11. traf sich eine große Zahl an Menschen, jung und alt, um die Geschichte des Heiligen Martin, unseres Stadtpatrons, zu hören, die traditionellen Martinshörnchen zu teilen und die Nacht mit bunten Laternen zu erleuchten - während unserer Andacht und anschließend auf dem Weg zur zentralen ökumenischen Martinsfeier auf den Domplatz.
Organisiert und gestaltet wurde die Andacht von engagierten Menschen aus den verschiedensten Orten unserer Pfarrei, insbesondere von der Severi-Kinderschola und der Vorjugendgruppe.
Die Gedanken von Gemeindereferent Christoph Hackel, der die Andacht geleitet hat, gibt es hier noch einmal zum nachlesen:
Martin von Tours - warum beeindruckt uns dieser Mensch so sehr, dass wir heute, viele Jahrhunderte später, noch von ihm sprechen, einander seine Geschichte erzählen, Lieder über ihn singen und uns an ihn erinnern? Warum kennt jede*r die Geschichte, wie Martin seinen Mantel mit dem Bettler geteilt hat?
Ich glaube das liegt daran, dass Martin mit dieser einfachen Tat eine der wichtigsten Kernbotschaften des christlichen Glaubens deutlich gemacht hat:
Liebe ist stärker.
Liebe ist stärker als Hass, Gleichgültigkeit, Ignoranz.
Und das ist keine kitschige, weichgespülte Phrase. Auch wenn sie vielleicht so klingt. Sondern darin steckt eine unendliche Tiefe und Ernsthaftigkeit:
Liebe ist stärker. Weil Gott die Liebe ist.
Deshalb konnte Martin an diesem Bettler nicht einfach vorbeireiten.
Und deshalb ist Christentum, ist Christ-sein nach wie vor aktuell:
Weil diese Botschaft heute kaum wichtiger sein könnte.
Weil wir genau das brauchen: Dass wir über die Gräben innerhalb unserer Gesellschaft hinweg neu aufeinander zugehen und einander mit Respekt begegnen, ungeachtet von sozialer Stellung, Herkunft, Sprache, Geschlecht oder sexueller Orientierung.
Martin konnte das.
Und wir können das auch.
Herzlich danken wir allen, die die Andacht vorbereitet und mitgestaltet haben, und freuen uns schon auf nächstes Jahr.