St. Laurentius Erfurt

Erinnerung an die Opfer des Holocausts

Ökumenisches Gedenken in Erfurt zum 27. Januar - Film im Internet abrufbar

Seit 1996 wird der 27. Januar in Deutschland als Gedenktag an die Opfer des Holocausts begangen. Auch in Erfurt wird alljährlich an die Toten der nationalsozialistischen Diktatur erinnert. Wegen der Corona-Pandemie fand das ökumenische Gedenken im Evangelischen Augustinerkloster in diesem Jahr ohne Öffentlichkeit statt. Veranstalter waren das Katholische Dekanat Erfurt, der Evangelische Kirchenkreis Erfurt und die Jüdische Landesgemeinde Thüringen. Ein Video dazu ist ab dem 24.1. abrufbar im Internet unter

https://www.youtube.com/watch?v=9P_SweDBNUQ

Zentraler Gedanke der Feierstunde war das Erinnern an Vergangenes - um in der Gegenwart wachsam zu sein und in der Zukunft zu verhindern, dass sich Verbrechen und Unmenschlichkeit wiederholen. "Vergiss nicht, was deine Augen gesehen haben", mahnte schon Mose vor rund 3.000 Jahren das Volk Israel in der hebräischen Bibel, sich an die Ereignisse seiner Geschichte zu erinnern. Oder, wie es der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog sagte: "Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll (…) jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken." Einblicke in das jüdische Leben in Thüringen ermöglichte während der Gedenkfeier ein Gespräch mit Landesrabbiner Alexander Nachama. Er erklärt dabei unter anderem, warum er es für wichtig hält, sich mit der Geschichte der eigenen Familie zu beschäftigen, was er mit der reichen Tradition jüdischen Lebens in Erfurt und Thüringen verbindet und welche Rolle Frauen im jüdischen Gemeindeleben spielen.

Bernd S. Prigge

Augustinerpfarrer