Liebe Gemeinde,
gestatten Sie mir bitte, dass ich heute ein paar sehr persönliche Worte an Sie richte.
An uns allen geht Corona nicht spurlos vorbei. Auch ich wünsche mir so wie viele von Ihnen, dass ich andere wieder mit Handschlag begrüßen, Menschen umarmen oder beim Friedensgruß die Hand reichen kann. Auch die Angst um meine Gesundheit und die meiner Familie lässt mich nicht los. Die wirtschaftlichen Nöte seien hintenan gestellt.
Seit etlichen Wochen jedoch quält mich noch eine andere Sorge, die ich Ihnen mitteilen möchte. Seit fast 20 Jahren versuche ich Menschen in Kenia zu helfen. Wir haben klein angefangen, indem wir Frauen geholfen haben, das erste Mal in ihrem Leben Geld zu verdienen. Dann kamen zwei Schulen, ein Kindergarten dazu, Nahrungshilfe für die Waisenkinder, Schulspeisung, Frühstücksbrei, Patenschaften, Medikamentenhilfe für HIV-Infizierte.
Ich selbst konnte mir 2004 und 2018 ein Bild vor Ort machen, wie unsere Hilfe in Tiwi und Umgebung die Menschen verändert hat. Überall waren Hoffnung und Dankbarkeit zu spüren. Dies war immer nur auch durch ihre Unterstützung möglich. Im März kam der Lockdown in Kenia wie ein Paukenschlag. Schlagartig schlossen die Schulen, unser Kindergarten, Büros, Geschäfte, Dienstleistungen kombiniert mit einer Sperrstunde, die 19 Uhr begann und bis 6 Uhr dauerte. Fast alle Familien hat dies hart getroffen, weil sie ihre Jobs und Einkommensquellen verloren haben. Auch unsere 70 Häklerinnen verdienen nichts mehr.
Asante hat sofort begonnen zu helfen. Wir geben Lebensmittel an 544 Familien unserer geförderten Kinder aus. Das betrifft Haushalte, in denen die Menschen von der Hand in den Mund leben und die selbst keine Mittel haben, um Essen auf den Tisch zu bringen. Im Programm eingeschlossen ist auch eine Gruppe bedürftiger Menschen, die inmitten unserer Patenkinder in der Nachbarschaft leben: Mütter mit Kindern aus einer Klinik für Anfallsleiden und bedürftige junge Mütter, die während der Pandemie entbunden haben. In dieser Gruppe haben 537 Menschen, die in schlimmen familiären Umständen leben und deren Situation sich durch die Pandemie noch verschlimmert hat, von der Lebensmittelhilfe von Asante profitiert. Das Lebensmittelprogramm ist in diesen harten Zeiten und dem Chaos zu einem Leuchtfeuer für so viele Familien geworden. Die Menschen sind sehr dankbar für die Hilfe, die sie jeden Tag ihres Lebens weitergehen lässt.
Diese Neuigkeiten, von denen ich hier berichte, sind nur ein Teil von viel mehr Informationen, die uns aus Kenia erreichen.
Wir hier in Deutschland haben seit einem halben Jahr gebastelt und gewerkelt, um durch den Verkauf Geld als Hilfe spenden zu können.Mit unserem Stand zur Bistumswallfahrt wurde es nichts und auch jetzt wird es keinen Advents- oder Weihnachtsmarkt geben. Das lässt uns im Moment sehr verzweifeln. Noch nie haben wir einfach um eine Spende gebeten, immer haben wir im Laufe des Kirchenjahres Verschiedenes angeboten (Fastenessen, Osterkerzen, Frühschoppen, Adventsgestecke). Dies alles ist zurzeit nicht möglich. Von Herzen bitte ich Sie deshalb: Unterstützen Sie Asante durch eine Geldspende, damit es auch in Kenia Weihnachten werden kann.
Gabriele Karolewski
Geldspende an:
Asante e.V. Sparkasse Bayreuth
IBAN: DE 34 7735 0110 0020 5645 30
Verwendungszweck: Corona - Soforthilfe