Am 23. Oktober feierte die Gemeinde von St. Severi das Patronatsfest ihrer Kirche. An diesem Tag wird auf dem Erfurter Domberg allerdings nicht der Festtag des hl. Severus von Ravenna gefeiert, sondern die Überführung der Gebeine des Heiligen sowie seiner Frau und Tochter aus Ravenna nach Erfurt. Im Fokus steht damit der Ursprung des christlichen Glaubens an diesem Ort. In seiner Festpredigt über den Frömmigkeitswettstreit zwischen dem Pharisäer und dem Zöllner (Lk 18, 9–14) zeigte Pfarrer Gellrich, wie sehr das Christentum auf den Mitmenschen ausgerichtet ist: Der Pharisäer schneidet am Ende in Jesu Erzählung schlechter ab, weil er nur sich selbst im Blick hat. Er belässt es bei seiner Geldspende, ohne Mitgefühl für die Menschen zu empfinden, denen die Spende zugedacht ist. Begleitet, erfreut und zum Mitsingen ermuntert wurde die Festgemeinde durch einen Projektchor, der geschmackvoll von Zupf- und Perkussionsinstrumenten und einer Flöte unterstützt wurde. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es im Schatten des gotischen Baus auf der Severiwiese Herzhaftes und Süßes sowie heiße Getränke zum Aufwärmen.