Liebe Pfarreimitglieder von St. Laurentius,
liebe Schwestern und Brüder!
In diesem besonderen Jahr möchte ich Ihnen und allen, die zu Ihnen gehören, mit diesem Brief zum
Weihnachtsfest einen herzlichen Gruß senden.
Zu Beginn lade ich Sie ein, mit mir auf die nebenstehende Weihnachtsdarstellung zu schauen. Auf
dem Bild von Giovanni di Modena aus dem Jahr 1425 fällt eines besonders auf: Nicht Maria oder das
Jesuskind ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich, sondern der müde und schlafende Josef.
Wir können annehmen, dass der Künstler mit dem schlafenden Josef besonders auf die biblische Verkündigung hinweisen möchte. Im Matthäusevangelium hören wir, dass Josef im Traum mehrfach dem
göttlichen Engel begegnet. Dieser gibt ihm Anweisungen, welche Wege er mit dem göttlichen Kind
und dessen Mutter gehen soll (Vgl. Mt 1,20ff; Mt 2,13f). Wir können aber in dem müden Josef auch
uns selber mit unserer derzeitigen Lebenswirklichkeit entdecken. Die Coronapandemie macht viele von
uns kaputt und müde. Das Leben mit dem Virus und der Erfahrung von Tod, das Einhalten von Abständen und einschränkenden Regeln, die Sorge um die sozialen Kontakte und das Erleben von Einsamkeit,
die Veränderungen am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft und auch in unserer Kirche: Vieles mündet
ein in eine große Müdigkeit und in die Sehnsucht nach sogenannter Normalität. Weihnachten 2020:
Der schlafende und müde Josef verkörpert unser derzeitiges Lebensgefühl. Was tun?
Mir kommen die Apostel Barnabas und Paulus aus der Apostelgeschichte in den Sinn. Auf ihrer Missionsreise in Pisidien werden sie in der Synagoge von Antiochia gefragt: „Brüder, wenn ihr ein Wort des
Zuspruchs für das Volk habt, so redet (Apg 13,15b)!“ Diesen Zuspruch als ein Wort des Trostes finden
wir in der Botschaft von Weihnachten. Der Engel verkündet den Hirten auf den Felder: „Fürchtet euch
nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude ...: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter
geboren; er ist der Christus, der Herr. ... Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer
Krippe liegt (Lk 2,10f).“ Fürchtet euch nicht! Diese Botschaft wird uns auch an diesem Weihnachtsfest
gesagt. Wir feiern die Menschwerdung Gottes in dem kleinen Kind in der Krippe. Wir feiern, dass der
verborgene Gott uns in Jesus seine Liebe und Nähe schenkt. Wir feiern, dass er damit zusagt, ich lasse
euch Menschen nicht allein, in großer Liebe und Zuneigung gehe ich mit und begleite euch. Auch zu
Weihnachten 2020, inmitten der Coronapandemie, sagt Gott zu uns Menschen Ja!
Wir feiern das Ja Gottes zu uns Menschen. Hier folgen nun Hinweise, wie wir in der Pfarrei Weihnachten unter den derzeitigen Umständen feiern können:
Weihnachten am Gartenzaun:
Unter diesem Motto wollen wir am Heiligabend eine Aktion starten, in der wir uns nicht zur Krippe
aufmachen, sondern die Weihnachtsbotschaft in unserer Straße und unserem Wohnbezirk feiern. Laden
Sie Freunde und Nachbarn zu einer kleinen Weihnachtsandacht im Freien ein. Eine Anleitung für diesen
Gottesdienst finden Sie auf der Pfarreihomepage unter:
Christvespern
Die traditionellen Krippenspiele können dieses Jahr nicht stattfinden. Dafür wollen wir in den Kirchen
unserer Pfarrei Christvespern feiern, in deren Mittelpunkt das Weihnachtsevangelium steht. Aufgrund
der einzuhaltenden Abstände sind die Plätze in den Kirchen begrenzt. Es haben sich aber viele kleine
Gruppen gefunden, die mehrere Christvespern feiern möchten. Auf der Gottesdienstübersicht finden
Sie Zeiten und Orte der Christvespern. Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich. Die Regularien
für die Anmeldung sind auf dem Gottesdienstplan ersichtlich. Trotz dieser Umstände: Seien Sie herzlich
eingeladen.
Christmetten und Gottesdienste:
Die Zeiten und Orte für die Christmetten und weitere Gottesdienste sind ebenfalls auf der Übersicht
aufgeführt. In diesem Jahr gibt es mehr Gottesdienste als sonst. Damit ist der Wunsch verbunden, dass
Vielen an Weihnachten die Feier eines Gottesdienstes möglich ist. Sollten am Heiligabend z.B. die Platzkapazitäten in den Kirchen schon erreicht sein, nutzen Sie die Möglichkeiten, die sich an den Feiertagen
bieten. Auch zu den Christmetten und Gottesdiensten ist eine Anmeldung erforderlich.
Adveniatkollekte:
Zu Weihnachten wird für das Hilfswerk Adveniat die Kollekte erbeten. In diesem Jahr stellt Adveniat
die Aktion unter das Motto: „ÜberLeben auf dem Land“. Dabei stehen die Sorgen und Nöte der armen
Landbevölkerung in Lateinamerika im Mittelpunkt. Schwerpunktländer sind Argentinien, Brasilien und
Honduras. Neben der klassischen Kollekte können Sie auch auf folgendes Konto von Adveniat spenden.
Bischöfliche Aktion Adveniat –
IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45 – SWIFT-BIC-Code: GENODED1BBE. Herzlichen Dank!
Sternsingeraktion:
Der Ablauf der Sternsingeraktion steht zum derzeitigen Zeitpunkt noch im wahrsten Sinne des Wortes in
den „Sternen“! Sie wird aber stattfinden. Das Vorbereitungsteam hat schon verschiedene Möglichkeiten
für die Durchführung besprochen und diskutiert. Ich bitte Sie um ein wenig Geduld, bis die nächsten
Schritte bekannt werden können. Rechtzeitig vor dem Dreikönigssingen am 10. Januar werden wir Sie
auf unserer Internetseite, durch die Vermeldungen und Aushänge informieren, welche Angebote wir
Ihnen für den Segen machen werden. Damit ist die Bitte verbunden, diese Informationen weiterzugeben
an Menschen in Ihrer Umgebung, die zu Hause bleiben und auf Neuigkeiten durch uns angewiesen sind.
Soweit die Hinweise zur Feier des Weihnachtsfestes in unserer Pfarrei. Ich hoffe und wünsche uns allen,
dass dieser äußere Rahmen uns hilft, in unserem Inneren das Fest der Menschwerdung Gottes erfüllt zu
feiern. Ich wünsche uns weiter, dass wir so Kraft und Mut finden, unseren Weg als Christen in diesen
besonderen Zeiten mit Freude weitergehen zu können.
In diesem Sinne, Ihnen, Ihren Familien, allen Menschen, mit denen Sie in Beziehungen leben, auch im
Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Pfarrei St. Laurentius:
Gnadenvolle Weihnachten und für das neue Jahr 2021 alles Gute und Gottes Segen!
Ihr
Pfr. Marcellus Klaus
Foto: G. Klaus (Giovanni die Modena, Die Jungfrau und das Kind, 1425)
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Link zu den Gottesdienste an den Feiertagen Weihnachten