St. Martini Adresse
Brühler Straße 55
99094 Erfurt
St. Martini
1265 wurde St. Martini als Pfarrkirche erstmals urkundlich erwähnt. Man kann annehmen, dass Franziskanermönche, die im 13. Jahrhundert im Erfurter Brühl ein Hospital unterhielten, St. Martini als Hospitalkirche nutzten. Belegen lässt sich diese Vermutung allerdings nicht.
Ab 1311 war St. Martini für mehr als 500 Jahre nicht nur Pfarrkirche sondern diente auch dem an die Kirche angebauten Kloster der Zisterzienserinnen als Klosterkirche. Von der Auflösung des Klosters 1819 bis heute beheimatet das Gotteshaus die katholische Gemeinde St. Martini.
Der älteste noch erhaltene Teil der Kirche ist der gotische Turm, in dem bis heute die Martins- Glocke von 1419 läutet. 1472 wurden Kirche und Kloster durch einen Brand zerstört. Sichtbare Zeugnisse des bis 1483 errichteten Neubaus sind die gotischen Fenster im Chorraum, der ursprüngliche Sakristeieingang sowie das Sakramentshaus.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurden Kirche und Kloster geplündert und die Zisterzienserinnen vertrieben. 1635 kehrten die Nonnen in das Kloster zurück, konnten jedoch aus Geldmangel Klosteranlage und Kirche nur notdürftig reparieren lassen. Zur umfassenden Wiederherstellung der Klosteranlage kam es erst von 1726 – 1736. Dank einer Stiftung des Weihbischofs Johann Friedrich von Lasser erfolgte von 1755 – 58 der barocke Umbau der Kirche. Am 6. August 1758 wurde die Kirche vom Stifter selbst geweiht. Trotz einiger Veränderungen im 19. Jahrhundert hat die Kirche bis heute ihre barocke Gestalt bewahrt. Das Tonnengewölbe, die Portale, die Fenster im Kirchenschiff und vor allem die Kanzel und der prachtvolle Hochaltar erinnern an die Kunstfertigkeit ihrer Erbauer.
1874 errichtete die Orgelbaufirma Adam Eifert aus Stadtilm auf der Empore eine Orgel, deren 19 Register auf zwei Manuale und das Pedal verteilt sind. 1995 wurde das Instrument restauriert.
Die letzten Restaurierungsarbeiten an und in der Kirche erfolgten 2001/2002.
Außerhalb der Kirche ist auch das angrenzende ehemalige Kloster, in dem sich heute private Wohnungen befinden, wieder hergerichtet, so dass Kirche und Kloster zumindest äußerlich wieder eine Einheit bilden.